In diesem Blog möchte ich gerne auf das neue JAHR eingehen und was man damit verbindet. Hierfür habe ich einen Text von Bert Hellinger rausgesucht, aus seinem Buch „Gottesgedanken“. Der Text trägt den Titel:
DIE AUSSICHTEN
„Sind es gute Aussichten oder sind es schlechte Aussichten?“ So fragen wir uns manchmal in Bezug auf uns und andere. Doch nach welchen Gesichtspunkten können wir unterscheiden, was gute Aussichten sind oder schlechte? Wenn wir von guten Aussichten sprechen, meinen wir oft, dass sie gewinnbringend sind und, in letzter Konsequenz, dass sie uns das Leben erleichtern, es für uns bequemer machen, vielleicht auch weniger anspruchsvoll. Aber sind diese Aussichten wirklich gut für uns? Werden wir durch sie menschlicher, mehr Mensch? Wachsen wir an ihnen? Führen sie uns zur Fülle des uns Möglichen? Haben sie Tiefe?
Bei den schlechten Aussichten dagegen haben wir oft die Vorstellung, dass uns ein Verlust droht, dass wir ein Ziel verfehlen, dass wir Schaden erleiden, dass wir uns vielleicht einschränken müssen und an Ansehen verlieren. Vor allem vielleicht, dass wir einsamer werden, ohne den rechten Platz, an dem wir es uns gut gehen lassen können, und ohne das Gefühl, eingebunden zu sein und angenommen und geliebt.
Doch die schlechten Aussichten reinigen uns von Wünschen, die vielleicht weit in die Kindheit zurückreichen, die damals nach unserem inneren Bild unerfüllt blieben und die wir uns durch gute Aussichten nachträglich zu erfüllen hoffen. Durch die schlechten Aussichten lassen wir diese Hoffnung fahren, besinnen uns auf anderes, an dem wir viel umfassender wachsen, als wenn wir alten Träumen nachhängen und für das Eigentliche, das uns bleibender als das versäumte Frühere aus dem nicht mehr Nachholbaren löst und zur Besinnung bringt.
Für die Seele gibt es sowieso weder die guten noch die schlechten Aussichten. Weil sie im Einklang ist mit dem, was war, und dem, was ist und kommt, verwandelt sich das Widerwärtige in Kraft. Das so genannte Gute wird zwar dankbar anerkannt und auch genommen, doch ohne dass es uns zum Bleiben einlädt und dadurch vielleicht schwächt.
Daher bleibt uns auch verborgen, ob ein langes oder glückliches Leben eine gute Aussicht ist, verglichen mit einem kurzen und mühseligen Leben. Vielleicht verzichten wir daher im Lauf der Zeit darauf, über die guten oder schlechten Aussichten nachzudenken und sie zu erhoffen oder zu fürchten. Jeder neue Tag ist für uns die bestmögliche Aussicht – wenn wir uns an ihm freuen.
Also, ich finde, dies sind gute Aussichten und geben auch neue Blickrichtungen. Gerne bin ich für Fragen zu Familienstellen und Einzelberatung etc. unter der Nummer 0172/2369806 zu meinen Telefonsprechzeiten oder jederzeit per E-Mail an claudia-grill@web.de erreichbar.
Eure Claudia Grill
Praxis Lebensart