1. Blog im März

1. Blog im März aus dem Buch „Gottesgedanken“ von Bert Hellinger

 
Nachdem ich soviel lese und auch höre über diesen neuen „Virus“, ich möchte den Namen am Besten wenig erwähnen, wenn möglich gar nicht. Denn jeder Gedanke und jedes Wort haben ja eine Wirkung in uns und in unserer Seele. Was kann die Wirkung sein? Ich denke eher negativ besetzt und angstauslösend. Jetzt habe ich mir heute morgen überlegt aus welchem
Buch ich heute etwas herausnehmen möchte und in meinem Blog vorstellen möchte.
 
So habe ich mich dann für das obergenannte Buch entschieden und folgenden Text aufgeschlagen:
 
 
DIE LAUTERKEIT
 
Lauter heißt geläutet. Etwas ist geläutert, wenn von ihm etwas abgefallen ist, das nicht zu ihm gehört. Was es es, das nicht zu ihm gehört? Etwas Fremdes, durch das sein Eigentliches mit etwas anderem vermischt wird, das es dadurch verunreinigt, es auch untauglich macht, ihm seine Schönheit nimmt und seinen Wert.
 
Lauter sein können unsere Gedanken und unsere Worte. Lauter können unsere Absichten sein und unsere Ziele. Lauter kann auch unsere Liebe sein und unser Tun. Vor allem aber können wir selber lauter sein.
 
Wem gegenüber können wir lauter sein? Lauter gegenüber anderen Menschen, lauter gegenüber uns selbst, lauter auch vor Gott.
 
Was heißt, lauter sein vor Gott? Zuerst, dass wir ihn nicht denken. Jeder Gedanke über ihn, da es ja ein menschlicher Gedanke ist, nimmt ihm etwas von seiner Einmaligkeit, ist Anmaßung ihm gegenüber.
 
Ich fürchte, mit diesen Gedanken bin ich selbst unlauter geworden. denn wie könnte ein Gedanke Gott je erreichen oder ihm etwas antun? Wir denken daher unlauter, wenn wir uns über ihn Gedanken machen und wenn wir uns auch über jene Gedanken machen, die sich über ihn Gedanken machen. Die Lauterkeit lässt beides los, sowohl die einen wie auch die anderen Gedanken. Mit Bezug auf Gott ist sie in der Hinsicht gedankenlos.
 
Um wie viel mehr sind wir in Gefahr, unlauter zu sein, wenn wir über Gott reden, vielleicht sogar so, als seien wir mit ihm auf Du und Du? Oder wenn wir uns als seine Diener ausgeben oder als von ihm auserwählt oder gar als seine Boten oder Stellvertreter? Wie finster muss es in einer Seele werden, die sich so etwas herausnimmt, und wie finster in den Seelen jeder, die auf sie hören oder ihnen glauben?
 
Auch hier rede ich wieder unlauter, als stünde ich selbst in Gottes Diensten und müsste in seinem Dienst andere warnen. Wenn es Gott gibt, kann nichts von ihm wegführen, genauso wenig wie etwas zu ihm hinführen kann, als säße er gleichsam irgendwo fest und man könnte sich ihm nähern oder sich von ihm entfernen. Doch auch das ist ein unlauterer Gedanke.
 
Wie also können wir vor Gott lauter werden, ohne an ihn zu denken, ohne etwas von ihm zu erwarten, ohne seinen Namen je in den Mund zu nehmen? So, wie auch sonst die Läuterung gelingt. Wir lassen los, alles, so weit wir können. Wir lassen los durch Rückzug und werden leer.
 
Doch das gelingt uns nur zum Teil durch eigenes Üben. Denn auch dieses ist vor Gott – darf ich dieses Wort hier überhaupt in den Mund nehmen? – unlauter. Die Läuterung, die uns durchglüht, bis wir vor ihm wirklich lauter sind, kann nur von ihm kommen, ohne dass wir es wissen oder benennen können. Doch wir erfahren dabei schmerzlich, dass uns etwas erfasst, gegen dass wir uns nicht wehren können, doch so, dass wir uns am Ende auf eine uns unbegreifliche Weise gelassen und geläutert wiederfinden. So geläutert, dass wir sogar Gott lassen können. Allerdings gesammelt, wach, furchtlos, allem zugewandt, wie es ist, ohne etwas festzuhalten, und damit für das uns unbegreifliche Verborgene und Letzte bereit.
 
 
So, dies ist der Text, den ich mit euch teilen möchte. Weiterhin möchte ich gerne auf die Website von LichtWesen verweisen, die ich seit vielen vielen Jahren kenne und eben genau jetzt nochmal als besonders wertvoll empfinde.
 
Mein nächster offener Abend findet am 20. März 2020 in Hohenlinden statt und am Tag darauf, Samstag den 21. März 2020 das Ganztagesseminar ebenfalls in Hohenlinden. Gerne auch mehr Infos per E-Mail oder telefonisch zu meinen Sprechzeiten am Dienstag 10.00 – 11.00 Uhr oder am Donnerstag von 9.00 – 10.00 Uhr.