In diesem Beitrag reflektiert Claudia Grill über die Unruhe des Lebens und die Suche nach innerem Frieden, inspiriert von Bert Hellinger’s „Gottesgedanken“. Sie teilt persönliche Erkenntnisse und lädt dazu ein, die Bedeutung von Unruhe und innerer Ruhe zu erkunden.
Viel Spaß beim lesen
Also jetzt steht Ostern vor der Tür und ich habe hierzu in meinem Buch von Bert Hellinger „Gottesgedanken“ folgenden Text rausgesucht. Es hat vielleicht nichts
unmittelbar mit Ostern zu tun, doch im besten Falle mit uns. Ich selbst kenne eine gewisse Unruhe sehr gut in meinem Leben und bin jetzt schon seit über 22 Jahren
dabei mich selbst besser kennen zu lernen. Ich konnte diese Unruhe nie greifen, doch habe mich sehr sehr oft getrieben gefühlt. Immer schnell und meistens noch in
dem Gefühl „nicht gut genug“ zu sein und es braucht noch ganz viele bis es dann vielleicht mal „gut“ ist. Diese Geschichte von mir werde ich in meinem Buch, dass jetzt
dann im Entstehen ist, niederschreiben und somit noch Mal für mich aufarbeiten oder eben einfach von der Seele schreiben. Jetzt mit 57 Jahren kann ich sagen, dass
Leben will gelebt werden und wenn es mal gerade eher weniger gut läuft und man gefühlt eher im Abwärtstrend ist, dann weiss ich jetzt doch eins, dass es wieder
bergauf geht und dass wirklich „jede Medaille 2 Seiten“ hat. Und man diese 2. Seite gleich suchen kann oder sich damit beschäftigen kann, wenn etwas im Leben sich
ereignet, was man wirklich nicht will und wahrscheinlich auch nicht braucht, doch genau diese Dinge bringen uns oft im Nachhinein weiter und uns selbst näher. Bei solchen
Ereignissen schauen „wofür kann dies gut gewesen sein?“. Was will mir dies Wirkich sagen oder zeigen? Und mit den Worten von Insa Sparrer (wo ich dieses Jahr die
Ausbildung in „Lösungsfokussierter Gesprächstherapie mit Strukturaufstellung“ besuche) zu beschreiben „Auch Hindernisse werden, wenn sie beseitigt sind zu Ressourcen“ und
mit der „Wunderfrage“, die wir lernen Klienten zu stellen, kommen die Klienten von der Problemorientierung in die Lösung und somit in die Zukunft. Mehr zur wunderbaren
„Wunderfrage“ in meinem nächsten Blog. Hier jetzt der Text „DIE UNRUHE“ von Bert Hellinger
In der Unruhe suchen wir etwas. Sie überfällt uns, weil wir etwas brauchen oder weil uns etwas fehlt. Wenn wir wissen, was wir brauchen oder was uns fehlt, machen wir uns
daran es uns zu holen oder zu erreichen.
Oft ist die Unruhe aber unbestimmt. Wir spüren, dass uns etwas fehlt, wissen aber nicht, was es sein könnte. Oder wir spüren, dass etwas fällig wäre, etwas, das uns ruft,
etwas, das wir tun müssten. Doch was es ist, erkennen wir nicht und sind daher unruhig.
Oder wir spüren, dass wir uns verrät haben, dass wir in die Irre gingen und den falschen Weg gewählt haben. Wir suchen uns neu zu orientieren und sind unruhig, bis wir den
Ausweg gefunden haben und wieder die Richtung wissen. Auf dem rechten Weg bleiben wir innerlich ruhig, selbst wenn wir in Bewegung und ganz bei der Sache sind. Denn ruhig werden wir, wenn wir im Einklang sind, was immer wir im Einlang lassen oder tun und wohin der Einklang uns auch führt.
Von Augustinus gibt es ein berühmtes Wort: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir.“ Er spricht hier von der Unruhe des Herzens, bis es beim Letzten, bei Gott, zur Ruhe kommt.
Wir könnten auch sagen: Unruhig ist unser Herz, bis es in Einklang kommt mit dem, was uns im Innersten entspricht, mit unserer Umgebung, mit den Menschen, die uns nahe stehen,
mit unserem Schicksal, wie es ist und sich uns manchmal plötzlich zeigt, mit unserem Anfang und unserem Ende, mit dem Leben und dem Tod. Vielleicht verbirgt sich hier für uns das
Göttliche, das letzte Geheimnis, ohne dass wir es begreifen oder fassen können.
So kommen wir im Nicht-Begreifen, im vor ihm Innehalten, im Stehen-Bleiben vor dem unüberwindlichen Grenzen zu einer Ruhe, die zwar nicht am Ziel ist, aber dennoch getrost.