In meinem heutigen Blogbeitrag werde ich euch etwas zur Familienchronologie erzählen. Sie ist eine beliebte Selbsterfahrungsübung, bei der man, wie der Name schon sagt, mehr über sich selbst und über seine Vorfahren erfahren kann. Die Erstellung einer Familienchronologie macht uns bewusst, welche vergangenen Zeiten Familie sehr präsent im Kopf verankert sind und an welche man sich wiederum kaum oder gar nicht erinnern kann.
Die Familienchronologie ist eng verknüpft mit der Familienrekonstruktion, bei welcher man lernt, die eigene Familiengeschichte im historischen, sozialen und spirituellen Kontext zu betrachten. Dabei werden den Jahreszahlen, die bei der Anfertigung einer Familienchronologie aufgeschrieben werden, mit Leben und Gefühlen gefüllt. Bei der Familienchronologie, um die es heute gehen soll, stehen die Ereignisse der eigenen Familie im Vordergrund.
Wie fertigt man eine Familienchronologie an?
Diese Übung kann jeder, auch jetzt gleich, zuhause machen. Alles was du dafür benötigst sind drei große Bögen Papier, die du in Form eines „Y“ aneinander legst. Auf den linken oberen Papierbogen schreibst du nun fortlaufende Jahreszahlen, angefangen mit dem Jahr der Hochzeit deiner Großeltern. Darunter vermerkst du das Geburtsdatum deines Vaters und listest wichtige Ereignisse seines Lebens auf, beispielsweise Umzug, Auslandsaufenthalt, Trennung usw.
In der dritten Spalte werden Geschehnisse vermerkt, die für die Familie wichtig waren, bspw. Hausbau, Flucht aus der DDR, usw.
In der letzten Spalte schreibst du nun wichtige gesellschaftliche Veränderungen nieder, wie z.B. Krieg oder Mauerfall.
Das selbe wird für den Bogen auf der rechten Seite gemacht, nur eben mit den Geschehnissen im Leben der Mutter.
Auf dem unteren Blatt Papier ist Platz, deine eigene Herkunftsfamilie, wichtige Ereignisse deines Lebens, wichtige Familien- und Weltereignisse einzutragen.
Anhand der Chronologie ist es nun möglich, wichtige familiäre Ereignisse auf einen Blick herauszufiltern. Außerdem kann man anhand dieser Chronik erkennen, was demjenigen, der sie anfertigt, als wichtig im Gedächtnis geblieben ist und was eher als unwichtig erscheint.
Außerdem kann man die Familienchronologie bei der Familienaufstellung zur Hilfe nehmen.
Versuchs doch gleich mal selbst, falls dich interessiert, welche Ereignisse und Daten du von deiner eigenen Familie im Gedächtnis hast und welche du möglicherweise verdrängt oder vergessen hast.
Mit den besten Grüßen
Eure Claudia Grill