Das Lexikon des Familienstellens

Die Verstrickung

Heute schreibe ich mal wieder aus dem Buch von Pierre Frot (ist schon fast ein Antiquariat) und heißt „Lexikon des 
FAMILIENSTELLENS und der SYSTEMISCHEN AUFSTELLUNGSARBEIT“:
Ich habe aufgeschlagen und bin bei „Paarbindung“ gelandet. Dieses Buch ist einfach für uns Familienaufsteller wie eine Bibel und man kann nicht genug darin lesen. Dass besondere ist auch dass er Familienstellen nach Hellinger beschreibt und auch die Methode von Prof. Ruppert (damals hieß sie noch MPT „Mehrgenerationale Psychotraumatologie, jetzt heißt die Methode von Prof. Dr. Franz Ruppert IOPT – „Identitäts orientierte Psychtotraumatherapie“).
 
Also jetzt zu meinem „aufgeschlagenem Thema“ – PAARBINDUNG – Paarbindung in Familienaufstellungen „nach Hellinger“:
 
Die Paarbindung ist eine wichtige systematische Bindung – eine Bindung der Liebe. Die Bindung entsteht, wenn er sexuelle Akt in Liebe vollzogen wird. Sie ist eine sehr starke Bindung, was man an ihrer Wirkung sehen kann: Die Trennung von den Eltern verursacht nicht so viel Schmerz und nicht so viele Schuldgefühle wie die Trennung von einem Partner, an den man gebunden war. 
In einer Paarbindung kommen nicht nur ein Mann und eine Frau zusammen, sondern auch zwei Familiensysteme. Aus diesem Grund hängen auch viele Probleme in Paarbeziehungen nicht oder kaum mit der Liebe dieser beiden Menschen zueinander zusammen, sonder sehr viel mit den Verstrickungen der beiden in ihren Systemen. Auffällig ist, dass Paare oft aus einer tieferen und unbewussten Seelenverwandschaft heraus zueinanderfinden und in Aufstellungsseminaren dann plötzlich verwundert feststellen, dass sich in beiden Herkunftsfamilien ein ähnliches Schicksal ereignet hat.
 
ALS MANN UND FRAU IN DER PARTNERSCHAFT
 
Paare können aus Sicht Bert Hellingers nur dann eine erfolgreiche Beziehung führen, wenn die Partner sich als Mann und Frau treffen.  In einer Beziehung begegnen sich männliche und weibliche Energien, die sich ergänzen. Zur „Ordnung der Liebe“ zwischen Mann und
Frau gehört daher zunächst, dass sich der Mann eingesteht, dass ihm die Frau fehlt und dass er von sich aus nie dass erreichen kann,  was eine Frau hat und umgekehrt. Gerade weil sie dies zugeben, bindet sie diese Bedürftigkeit aneinander. Dem Mann wird von der Frau das Weibliche Geschenkt, die Frau bekommt vom Mann das Männliche.
 
Viele Männer zweifeln allerdings an ihrer Männlichkeit, und viele Frauen können ihre Weiblichkeit nicht akzeptieren. Damit sind Beziehungsprobleme oft vorprogrammiert.
 
MÄNNLICHKEIT: Die männliche Kraft wird zum Mann über seinen Vater und die anderen männlichen Vorfahren übertragen. Ist das
                              Vater-Sohn-Verhältnis gehört, leidet auch die Beziehungs- und Bindungsfähigkeit des Mannes. Lehnt ein Mann seinen
                              Vater ab, dann unterdrückt er dass Männliche in sich selbst. Er wird dann allgemein oft als „Schwächling“ oder „Mutter-
                              Söhnchen“ betrachtet, der im Bannkreis der Mutter ein Junge geblieben ist. Richtige Beziehungen gelingen ihm in der 
                              Regel erst, wenn er seinem Vater im Herzen zustimmen kann, wie er ist. Laut Bert Hellinger – es ist eine Beobachtung
                              der Skriptanalyser – ist (in der westlichen Kultur) das Tragen eines Bartes ein Zeichen dafür, dass der Mann immer noch
                              nicht zum Vater gelangen kann, sonder im Bannkreis der Mutter geblieben ist. In der Familie desjenigen, der einen Bart
                              trägt, wird der Vater oft von der Mutter verachtet, und auch die Mutter des Vaters verachtete meist schon seinen Vater.
                             Solche Dynamiken ziehen sich also häufig über mehrere Generationen hinweg.
 
– WEIBLICHKEIT: Die weibliche Kraft wird auf die Frau über ihre Mutter und die anderen weiblichen Vorfahren übertragen. Ist das Verhältnis
                             von Tochter und Mutter gestört, ist auch die Beziehungs- und Bindungsfähigkeit der Frau gestört. Lehnt eine Frau ihre 
                             Mutter ab, unterdrückt sie das Weibliche in sich selbst. Töchter, die im Bannkreis ihres Vaters geblieben sind, haben es
                             schwer, auf einen Mann zuzugehen und ihn als ernsthaften Partner zu akzeptieren. Richtige Beziehungen gelingen ihnen
                             in der Regel erst dann, wenn sie ihrer Mutter im herzen so zustimmen, wie sie ist.
 
 
Die Kraft einer guten Beziehung kommt nur durch eine gelöste Beziehung zum gleichgeschlechtlichen Elternteil zustande. Das bedeutet
ein Sohn kann für seine Paarbeziehung keine Kraft von der Mutter erhalten. Das zieht sehr oft Probleme nach sich, weil sich viele Menschen
vornehmen, eben nicht so zu sein bzw. zu werden, wie es ihre Eltern sind.
 
Dazu gerne mehr in meinem nächsten Blog. Mit besten Grüßen,
 
Claudia Grill

Das Herzstück unseres Retreats ist das Familienstellen, das den Großteil der Zeit einnimmt. Wir stehen Ihnen dabei rund um die Uhr zur Verfügung, um Sie durch diesen Prozess der Selbsterkenntnis zu begleiten. Zusätzlich zu den Gruppensitzungen erhalten Sie von jedem von uns eine individuelle Einzelsitzung, um sich gezielt mit Ihren persönlichen Anliegen auseinanderzusetzen.

Aber unser Angebot endet nicht mit dem Retreat! Nach Ihrer Rückkehr stehen Ihnen weiterhin zahlreiche Möglichkeiten offen, Ihre persönliche Entwicklung voranzutreiben. Sie können individuelle Sitzungen entweder persönlich oder über Zoom buchen, an offenen Abenden teilnehmen oder sich sogar für die Ausbildung zum „Potentialcoach“ bei Marianne anmelden.